Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Partnerbetriebe von Bauernhof als Klassenzimmer,
wie Sie sicherlich alle mitbekommen haben, wurde am 10. Januar 2025 ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in einem Wasserbüffelbestand im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, festgestellt. Drei Tiere waren bereits verendet, die elf weiteren Tiere des Betriebes wurden gekeult. Ebenso wurden weitere kleine Tierbestände mit Schafen, Ziegen und Schweinen in einem Umkreis von einem Kilometer um den Ausbruchbestand gekeult. Ein weiterer Verdachtsfall in einem Ziegenbetrieb hat sich glücklicherweise nicht bestätigt, dennoch wurden auch hier die Tiere vorsorglich getötet. Auch wenn es sich nach aktuellem Erkenntnisstand um ein lokales Geschehen handelt, sind die Auswirkungen auf die Landwirtschaft teils erheblich.
Und auch in Hessen haben beispielsweise erste Tierparks Maßnahmen ergriffen, um ihre Tiere zu schützen. Zudem wurden Tierschauen und -auktionen in der Hessenhalle in Alsfeld (Zukunft Rind) abgesagt bzw. verschoben (Eliteauktion des Schafzuchtverbandes).
Um Ihre Tiere bestmöglich zu schützen, weisen wir in dem Zusammenhang auf die Einhaltung und kritische Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen auf Betrieben mit MKS-empfänglichen Tieren hin. Zumindest für die Zeitdauer des in Deutschland aktiven MKS-Geschehens, sollten Sie die Betretung der Tierhaltung (Stall und Weide) sowie den Kontakt zu Ihren Klauentieren auf das absolute Minimum reduzieren.
Daher bitten wir Sie eindringlich, jeglichen aktuell unnötigen Tierkontakt durch Besuchergruppen im Rahmen von Bauernhof als Klassenzimmer zu unterlassen. Es empfiehlt sich daher, die Besucherströme so zu lenken, dass ein direkter Kontakt mit den empfänglichen Tierarten, aber auch Futtermitteln und Einstreu nicht ermöglicht wird.
Hintergrund MKS
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die Klauentiere wie Haus- und Wildschweine, Rinder, Schafe, Ziegen, Büffel, Wildwiederkäuer und verschiedene Zootiere, wie Giraffen, Kamele, aber auch Elefanten betrifft.
Die häufigste Übertragungsart der MKS ist der Kontakt zwischen erkrankten und empfänglichen Tieren. MKS-kranke Tiere verbreiten das Virus in großen Mengen über Flüssigkeit aus aufgeplatzten Blasen, aber auch über Speichel, Milch, Kot und Atemluft. Es besteht ein hohes Risiko einer indirekten Ansteckung durch kontaminierte Futterreste, Gegenstände, Fahrzeuge oder Personen. Daher ist die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen für alle Tierhalter der betroffenen Tierarten, egal ob Landwirtschaft oder Hobbyhaltung, absolut notwendig.
Für den Menschen besteht keine Gefahr, auch nicht durch den Konsum von Fleischerzeugnissen, pasteurisierter Milch sowie daraus hergestellten Milchprodukten. Ausführliche Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung finden Sie im Downloadbereich.
Seit den letzten Fällen 1988 galt Deutschland als amtlich anerkannt frei von MKS. Die MKS kommt jedoch in Teilen der Türkei sowie in vielen Ländern Afrikas und Asiens nach wie vor endemisch vor.